Etwa die Hälfte aller Automobilhersteller schreibt vor, dass die obligatorische Fahrzeuginspektion eine Steuerriemenprüfung umfassen sollte. Möchten Sie herausfinden, welche Arten von Verschleiß Ihnen begegnen können und, was vielleicht noch wichtiger ist, wie Sie diese auf einfache Weise erkennen können? Lesen Sie weiter und finden Sie es heraus!
Bedeutung von Steuerriemenprüfungen
Natürlich möchten Sie dafür sorgen, dass Ihre Kunden immer sicher auf den Straßen unterwegs sind. Die Überprüfung des Steuerriemens gemäß den Vorgaben des Fahrzeugherstellers ist jedoch auch wichtig, um den Verlust von Garantieansprüchen zu vermeiden. Nachdem wir festgestellt haben, wie wichtig eine Steuerriemenprüfung ist, haben wir nun einige Tipps dafür, wie Sie eine Inspektion am Riemenantrieb effizient durchführen können.
Durchführung einer Steuerriemeninspektion
Sie müssen den Steuerriemen auf folgende Verschleißerscheinungen überprüfen:
• Abrieb jeder Art auf der Rückseite des Riemens
• Querrisse auf der Rückseite des Riemens
• Beschädigung/erhöhter Verschleiß am Rand des Riemens
• Verlust der Riemenbreite
• Rissbildung am Zahngrund
• Schäden an der Zahnflanke
Wenn Sie eines dieser Anzeichen erkennen, sollten Sie den Zahnriemen wechseln:
Um diese Symptome zu erkennen, muss zuvor die obere Steuerriemenabdeckung abgenommen werden.
1. Abrieb auf der Rückseite des Riemens
Abrieb
Der Abrieb auf der Rückseite des Riemens kann in vielen verschiedenen Formen auftreten. Der von Ihnen festgestellte Verschleiß kann deshalb in seinem Aussehen von den oben genannten Anzeichen abweichen. Dennoch sollten Sie den Steuerriemen sofort wechseln, sobald Sie Anzeichen von Verschleiß erkennen. Die zugrunde liegenden Ursachen können von Fluchtungsfehlern bis hin zu niedriger Riemenspannung oder, im Gegenteil, hoher Riemenspannung variieren.
2. Querrisse auf der Rückseite des Riemens
Querrisse
3. Beschädigung oder erhöhter Verschleiß am Rand des Riemens
Beschädigter Riemenrand
4. Verlust der Riemenbreite
Jeder Riemen hat seine eigene Breite, die auf die Rückseite aufgedruckt ist (Sie können diese jedoch auch auf der Verpackung oder im Katalog überprüfen, falls die Farbe auf dem Riemen verblasst ist). Messen Sie den Riemen. Falls seine Breite zwei bis drei Millimeter unter der Sollbreite liegt, sollten Sie den Steuerriemen austauschen.
5. Rissbildung am Zahngrund
Risse am Zahngrund
6. Schäden an der Zahnflanke
Beschädigte Zahnflanken
Zur Überprüfung der Punkte 5 und 6 verwenden Sie eine gut sichtbare Stelle, an welcher der Zahnriemen über eine Spann- oder Umlenkrolle auf der Rückseite gebogen wird.
Überprüfung der Riemenzähne 1
Wenn die Spann- oder Umlenkrolle über eine Bordscheibe verfügt, können Sie die Überprüfung im Bereich des Nockenwellen-Zahnkranzes durchführen. Dieser Bereich sollte gut beleuchtet sein.
Überprüfung der Riemenzähne 2
Wird die Sicht auf den Rand des Steuerriemens durch eine Bordscheibe verdeckt, kann die Überprüfung durch leichtes (und vorsichtiges!) Verdrehen des Steuerriemens durchgeführt werden.
Vorsichtiges Verdrehen des Steuerriemens
Nicht alle Schäden sind sichtbar!
Wenn Sie nicht wissen, wann der Steuerriemen eingebaut wurde oder die Laufleistung des Riemens unbekannt ist, ist es immer am besten, ihn auszutauschen. Ein Steuerriemen, der unter optimalen Bedingungen gelaufen ist, unterliegt kaum einem erhöhten Verschleiß. Dennoch kann er sich am Ende seiner Lebensdauer befinden und/oder auf eine Weise beschädigt worden sein, die von außen nicht sichtbar ist. Ein wichtiger Faktor zur Ermittlung der Lebensdauer eines Riemens ist die Biegeermüdung der Glasfaser-Zugstränge – also wie oft ein Steuerriemen über die Antriebskomponenten gelaufen ist. Diese Ermüdung führt zu Schäden, die von außen nicht sichtbar sind, die aber zum Bruch der Zugstränge führen können. Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Verschleißerscheinungen: eine Übersicht