Die meisten Ausfälle von Wasserpumpen lassen sich zumeist nicht darauf zurückführen, dass diese etwa von schlechter Qualität sind. Dabei kann man diesen leicht die Schuld zuschreiben. Es benötigt jedoch einen guten Mechaniker, um die Ursache festzustellen und zu beheben, bevor es zu einem weiteren Wasserpumpenausfall kommt. Eine aufgrund eines schlechten Einbaus fehlerhafte Gleitringdichtung ist die gängigste Ursache für einen frühzeitigen Ausfall von Wasserpumpen.
WARUM FALLEN WASSERPUMPEN AUS?
Vor dem Austausch einer Pkw-Wasserpumpe müssen Sie die Ursache des Ausfalls diagnostizieren. Eine durchschnittliche Wasserpumpe bewegt im Laufe von etwa vier Jahren oder 100 000 km 1,7 Mio. Liter Kühlmittel. Fällt eine Wasserpumpe früher aus und wird ohne Inspektion ausgetauscht, ist die Lebensdauer der neuen Pumpe vermutlich noch kürzer. Wenn man den Grund für den Ausfall der Wasserpumpe kennt, kann man die Ursache aufdecken und beheben.
DIE GÄNGIGSTEN SCHÄDEN AN EINER WASSERPUMPE: URSACHEN UND KORREKTURMASSNAHMEN
Die meisten Garantiefälle bei Wasserpumpen sind auf Einbaufehler zurückzuführen.
1. TROCKENLAUF DER WASSERPUMPE
Kühlmittel kühlt nicht nur den Motor, es hat auch eine andere wichtige Funktion, und zwar sorgt es für die Bildung einer wichtigen Dichtung innerhalb der Wasserpumpe. Die sogenannte Gleitringdichtung ist eine „dynamische Dichtung“, die bei rotierenden Geräten wie Pumpen gängig ist. Wird eine Wasserpumpe betrieben, kann die Flüssigkeit aus einer kleinen Lücke (nur wenige Mikrometer groß) zwischen den beiden inneren Ringen der Pumpe austreten, die sich relativ zueinander drehen (ein Ring dreht sich mit der Welle, der andere ist feststehend). Um solche Leckagen zu vermeiden, ist eine Flüssigkeitsbarriere aus Kühlmittel zwischen den Ringen nötig. Bei einem Trockenlauf der Wasserpumpe können die Ringe dauerhaft beschädigt werden, was zu vorzeitigen Geräuschen und/oder Kühlmittelleckagen führt.
Wie lässt sich das verhindern: Befüllen Sie zuerst den Kühlkreislauf mit Kühlmittel. Drehen Sie anschließend die Antriebsscheibe der Pumpe etwa zehnmal, ohne dass der Riemen auf der Scheibe gespannt ist. Dadurch kann vor dem Anlassen des Motors etwas Kühlmittel die Gleitringdichtung bilden. Ist dies nicht möglich, weil z. B. Kühlerschläuche nicht angeschlossen sind, oder sollten Sie die Rotationsfähigkeit der neuen Pumpe vor dem Einbau testen wollen, empfiehlt es sich, etwas frisches Kühlmittel über die Pumpe mit der Laufradseite nach oben zu geben, bevor Sie diese etwa zehnmal drehen. Sie können auch einen Behälter mit frischem Kühlmittel befüllen und neue Pumpen eintauchen, um diese sicher zu testen.
Hinweise:
- Sollten Sie einen Motor mit trockener Pumpe starten, betätigen Sie nicht das Gas, sondern lassen Sie ihn eine Minute bei Leerlaufdrehzahl laufen.
- Manchmal werden Lippendichtungen statt Gleitringdichtungen verwendet.
2. UNSACHGEMÄSSE VERWENDUNG VON GLEITRINGDICHTUNGEN/FLACHDICHTUNGEN ODER DICHTMITTELN
So kann es leicht zu einem falschen Sitz der Wasserpumpe oder – schlimmer noch – zu Schäden an bestimmten empfindlichen Komponenten wie Gleitringdichtungen kommen, was zu Kühlmittelleckagen führt.
Wie lässt sich das verhindern: Alte Dichtringe und Flachdichtungen sollten gegen neue ausgetauscht werden. Verwenden Sie Dichtmittel nur dann, wenn dies vom Hersteller ausdrücklich empfohlen wird. Ist die Pumpe mit einer Flachdichtung oder einer Gleitringdichtung (z. B. O-Ring) ausgestattet, dürfen keine Dichtpasten verwendet werden, da dies definitiv zu Problemen führen kann. Dichtmittel müssen bestimmungsgemäß eingesetzt werden. Tragen Sie das Dichtmittel gleichmäßig dünn entlang der Kante und um die Kühlmitteldurchführungen (Montagebohrungen) an der Laufradseite der Pumpe herum auf. Zu viel Dichtmittel wirkt einem korrekten Einbau entgegen. Es kann zu einer Fehlausrichtung der Pumpe führen, sobald Sie die Schrauben anziehen, und überflüssige Paste gelangt oft in den Kühlkreislauf, wo sie beträchtlichen Schaden anrichten kann. Dichtmittel werden außerdem mit verschiedenen Trocknungsgeschwindigkeiten angeboten, achten Sie daher auf die Verarbeitungshinweise auf der Packung.
3. QUALITATIV MINDERWERTIGES ODER FALSCHES KÜHLMITTEL
Verunreinigtes Kühlmittel, nicht kompatibles Kühlmittel oder Mischung von Kühlmitteln mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften führen zu einem vorzeitigen Ausfall von Wasserpumpen. Schädigende Verunreinigungen kommen in unzureichend gewarteten Systemen häufig vor. Die Verunreinigungen (schleifende Partikel, Motorenöl usw.) beschädigen die innen liegenden Dichtungen der Wasserpumpe oder beeinträchtigen ihre Verschleißfestigkeit und erzeugen so einen Austrittspfad für das Kühlmittel. Nicht geeignetes Kühlmittel bietet nicht den erforderlichen Schutz vor Rost und Korrosion, wodurch die Einzelteile der Pumpe kaputtgehen.
Wie lässt sich das verhindern: Entleeren Sie den Kühlkreislauf komplett und spülen Sie ihn richtig durch, bevor Sie eine neue Wasserpumpe einbauen. Das Kühlmittel darf nur durch das richtige, vom Fahrzeughersteller empfohlene Kühlmittel ersetzt werden. Das Kühlsystem ist heutzutage weitaus komplexer als früher und enthält Komponenten aus vielen verschiedenen Materialien. Die Notwendigkeit des Schutzes dieser Komponenten vor Rost und Korrosion ist der Hauptgrund für den wachsenden Markt der von den Automobilherstellern zugelassenen Kühlmittel.
4. DEFEKTE ODER UNSACHGEMÄSS EINGEBAUTE RIEMENANTRIEBSKOMPONENTEN
Das Verhältnis zwischen Wasserpumpe und Riemenantriebssystem darf nicht außer Acht gelassen werden. Ein verschlissener oder unsachgemäß eingebauter Zahnriemen oder eine verschlissene oder unsachgemäß eingebaute Spannrolle zerstören die Wasserpumpe, genauso wie eine defekte oder unsachgemäß eingebaute Wasserpumpe zu einem frühzeitigen Ausfall des Riemenantriebs führt.
Wie lässt sich das verhindern: Durch einen gleichzeitigen Austausch des Riemenantriebs und der Wasserpumpe (Verwendung eines Komplettkits) wird die Lebensdauer des Riemenantriebs und der Wasserpumpe optimiert und die Gefahr eines vorzeitigen Ausfalls minimiert. Halten Sie die Montageanweisungen, den Spannvorgang und die Drehmomentvorgaben des Herstellers genau ein.
IST EIN BISSCHEN KÜHLMITTEL UM DAS LECKLOCH HERUM NORMAL?
Bei einer neuen Wasserpumpe ist das Austreten geringer Mengen aus dem Leckloch normal, da es etwas Zeit braucht, bis sich die Gleitringdichtung richtig gesetzt hat (Einlaufphase).
Das ist kein Grund zur Sorge. Sobald die Gleitringdichtung richtig sitzt, werden die Aussickerungen aufhören. Ein stärkeres Aussickern oder gar Tropfen aus dem Leckloch nach dieser Einlaufphase oder größere Kühlmittelspuren um das Leckloch herum sind unnormal und deuten auf einen drohenden Ausfall der Wasserpumpe hin.
Wenn Sie eine komplette Generalüberholung des Systems durchführen und genau die Herstelleranweisungen einhalten, kann sich Ihr Kunde darauf verlassen, dass er auch die nächsten 100 000 km keine Probleme haben wird.
Informieren Sie sich genauer über
wichtige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass eine Wasserpumpe ersetzt werden muss, und
über allgemeine Tipps zum Einbau von Wasserpumpen.