Mit mehr als 1300 Micro-V®-Riemen in unserem Katalog ist das Riemensortiment von Gates das umfassendste auf dem Markt und deckt über 96 % der europäischen Fahrzeuge mit Keilrippenriemen ab. Dies ist zwar offensichtlich eine gute Nachricht, aber die Auswahl der richtigen Riemen kann eine Herausforderung darstellen, da alle Riemen ihre eigenen Abmessungen und Eigenschaften haben. Sie sagen sich „ich verlasse mich einfach auf den Riemen, der vorher montiert war“? Zwar sollte ein Fahrzeug tatsächlich mit dem richtigen Riemen in die Werkstatt kommen, jedoch ist dies nicht immer der Fall. In diesem Artikel gehen wir auf die Gefahr ein, die besteht, wenn man ohne lange zu überlegen einfach wieder den gleichen Riemen montiert. Darüber hinaus begegnen wir dem weit verbreiteten Missverständnis, dass ein kleiner Längenunterschied zwischen dem Original-Riemen (Erstausrüstung) und seinem Pendant auf dem KFZ-Ersatzteilmarkt zu einem Versagen des Riemenantriebs führen kann.
Die Größenbestimmung von Micro-V®-Riemen
1. Prüfen Sie die Referenz
Die Referenz des Riemens liefert Ihnen viele Informationen über seine wichtigsten Abmessungen. Nehmen wir als Beispiel den Riemen, der an mehr als einer Million Fahrzeuge montiert ist. Die Referenz dieses Riemens, 6PK1893, verrät uns folgende Merkmale:
• die Rippenzahl (6)
• die Art seines Profils (PK)
• und die Nennlänge des Riemens (1893)
Aber wie sieht es mit der Riemenbreite, -länge und -stärke aus?
2. Riemenbreite
Die Breite eines Riemens hängt vom Profil und von der Anzahl der Rippen ab. Das in der Automobilindustrie am häufigsten verwendete Profil ist das PK-Profil. Dieses standardisierte Profil hat eine Breite von 3,56 mm pro Rippe (d. h. die Zahnteilung):
3PK = 10,68 mm
4PK = 14,24 mm
5PK = 17,80 mm
6PK = 21,36 mm
3. Riemenlänge
Kein Anbieter im KFZ-Ersatzteilmarkt stellt für jeden Motor einen exakten Riemen her. Stattdessen werden Riemen mit sehr ähnlichen Abmessungen genommen und in einem einzigen Riemen zusammengefasst, der mehrere OE-Längen abdeckt, vorausgesetzt, sie überschreiten nicht die Toleranz jedes einzelnen Motors. Geringe Längenunterschiede wirken sich nicht negativ auf die Riemenleistung aus. Schließlich sind auch bei den Originalriemen Toleranzen üblich. Mit der Zeit neigen Riemen dazu, unter dem Einfluss von Verschleiß und Dehnung etwas länger zu werden.
Wenn ein einziger Riemen mehrere Maße abdeckt, erübrigt sich damit die Herstellung einer Vielzahl an Referenzen, die wiederum zu besonders hohen Lagerbeständen führen würden. Tatsächlich würde die Herstellung exakter Kopien für jeden OE-Riemen ein unüberschaubares Volumen an Riemen für den KFZ-Ersatzteilmarkt erzeugen, was nicht nur ineffizient, sondern auch unrentabel wäre. Mit anderen Worten: Das Engagement von Gates zur Konsolidierung und Anpassung der Anzahl von Referenzen an die Anforderungen des Marktes spart Ihnen wertvollen Lagerplatz und vermeidet unnötige Investitionen.
4. Riemenstärke
Die
Riemenstärke lässt sich nicht aus der Referenz ableiten. Sie hängt vom Aufbau des Riemens ab (ob es sich um einen Gates Stretch Fit
™, ein elektromechanisches Antriebssystem (EMD) oder einen Riemen für Nutzfahrzeuge handelt, um nur einige zu nennen). Das Profil eines Riemens ist also zwar genormt, nicht aber die Stärke. Sie kann je nach Anbieter variieren. Um die Wahl des falschen Riemens zu vermeiden, sollten Sie immer die Vorgaben von Gates befolgen, die im
Katalog zu finden sind.
Warum Sie sich nicht auf den zuvor montierten Riemen verlassen können
Wir können es gar nicht oft genug betonen: Verlassen Sie sich beim Einbau eines Riemens nicht auf den zuvor montierten Riemen, insbesondere wenn der Kunde über Geräuschentwicklung berichtet. Obwohl man eigentlich davon ausgehen können sollte, dass ein Fahrzeug, das zur Wartung in die Werkstatt kommt, mit dem richtigen Riemen ausgestattet ist, gibt es dennoch einige Situationen, in denen dies unter Umständen nicht der Fall ist.
1. Versuche, Geräuschprobleme zu lösen (oder besser gesagt, zu verschleiern)
Um
Geräusche zu beseitigen haben einige Mechaniker die Angewohnheit, den nächstkleineren Riemen zu montieren. Auch wenn die Erhöhung der Spannung im System tatsächlich Geräusche beseitigen kann, ist dies eher eine Notlösung und keine richtige Lösung. Und sie löst nicht nur nicht das Problem, sondern kann auch ernsthaftere Probleme schaffen, indem sie das System
übermäßigen Belastungen aussetzt. Eine gute Möglichkeit, die ordnungsgemäße Wartung des Nebenantriebsriemen zu gewährleisten und spätere Probleme zu vermeiden, ist der Austausch des Riemens zusammen mit dem Spanner, der Umlenkrolle, dem Torsionsschwingungsdämpfer und der Generator-Freilaufriemenscheibe unter Verwendung des
Micro-V®-Kits.
2. Markenbezogene Unterschiede
Zweitens kann die Art und Weise, wie ein Riemen bezeichnet wird, von Marke zu Marke variieren. Im Fall von Stretch Fit™-Riemen legt Gates beispielsweise die Referenz des Riemens gemäß der OE-Nomenklatur fest, während andere Marken den Riemen unter Umständen anhand der Größe im eingebauten Zustand benennen. Daher kann es zu erheblichen Unterschieden zwischen beiden Referenzen kommen.
3. Gleiche Länge, anderer Typ
Schließlich sollten Riemen mit der gleichen Länge, die aber zu einem anderen Typ gehören (z. B.
EMD, SF, XS oder HD), nicht montiert werden, da jeder Riementyp seine eigenen, an die Anforderungen der Motorkonstruktion angepassten Eigenschaften und seinen eigenen Aufbau hat. Zum Beispiel ist der 5PK1665, obwohl er anscheinend gleich ist, anders konstruiert als der 5PK1665XS, so dass die beiden Riemen
nicht austauschbar sind.
Was sollten Sie also tun?
Um sicher zu gehen, fragen Sie Ihren Lieferanten nach dem richtigen Micro-V®-Riemen, indem Sie ihm Ihre Fahrzeugdaten mitteilen, oder verwenden Sie Gates-Katalog. Gates stellt sicher, dass der vorgeschriebene Riemen innerhalb enger Toleranzen der Originalabmessungen liegt und mindestens so leistungsfähig und vielseitig ist wie der Originalriemen. Lassen Sie sich zudem nicht von der weit verbreiteten Auffassung täuschen, dass
ein kleiner Längenunterschied zu einem Versagen des Riemenantriebs führen kann. Die tatsächlichen Ursachen reichen von einer falschen Riemenspannung bis hin zu einem schlecht ausgerichteten Riemen oder zu anderen verschlissenen Antriebskomponenten im System.
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