Diagnose bei Geräuschen des Nebenaggregateantriebssystems

Wenn sich ein Fahrzeughalter über Geräusche unter der Motorhaube beklagt, ist es immer wichtig, die Art des Geräusches festzustellen und unter welchen Umständen es auftritt. Ein Geräuschproblem, das durch Fehlausrichtung einer Riemenscheibe erzeugt wird, ist anders zu lösen als ein Geräuschproblem, das auf zu geringe Riemenspannung zurückzuführen ist.

In jedem Fall deutet ein Antrieb, der Geräusche macht, auf einen Funktionsfehler hin, so dass entsprechende Maßnahmen zu treffen sind, um den Fehler zu beheben.

Zur genauen Prüfung auf Geräuschsymptome müssen folgende Verbraucher eingeschaltet sein:
  • Klimaanlage und Gebläse auf Maximum stellen
  • Lampen einschalten
  • Räder 3/4 nach rechts oder links einschlagen
  • Scheibenheizung einschalten

Riemengeräusche

Ein zwitscherndes Geräusch, dessen Frequenz bei Beschleunigung des Motors zunimmt, kann die Folge von Riemenschwingungen durch fehlausgerichtete Riemenscheiben sein. Dies ist die häufigste Ursache für Riemengeräusche. Wenn ein fehlausgerichteter Keilrippenriemen-Abschnitt in die Rillen einer Riemenscheibe eingreift, findet der erste Kontakt nur an einer Rillenseite statt. Je größer der Winkel der Fehlausrichtung, desto größer ist auch die Länge des radialen Gleitens zwischen Riemenrippen und Riemenscheibenrillen, was zu Reibungsschwingungen oder Zwitschern führt.

Ein hohes quietschendes Geräusch, das beim Anfahren auftritt, ist normalerweise auf eine zu geringe Riemenspannung zurückzuführen. Dies ist die zweithäufigste Ursache für Riemengeräusche. Bei zu geringer Spannung rutscht der Riemen, die Seitenfläche wird glatt abgerieben und der Riemen verhärtet sich möglicherweise durch die Wärmealterung, ein Prozess, der als Blanklaufen bezeichnet wird. Je glatter die Riemenoberfläche, desto wahrscheinlicher wird ein quietschendes Geräusch erzeugt.

Auch Kieselsteine oder andere Fremdkörper können sich im Riemen verklemmen und klopfende, tickende oder schleifende Geräusche verursachen.

Verwenden Sie keine Riemensprays! Ein Spray kann das Riemengeräusch reduzieren, weil der Riemen dann leise rutscht, doch das Riemenmaterial absorbiert dieses Spray, so dass die Rippenoberfläche trocken wird und das Geräusch wieder auftritt. Außerdem kann das Spray der Riemenzusammensetzung schaden.

Spannrollengeräusch

Ein quietschendes oder ratterndes Geräusch von der Spannrolle deutet auf Verschleiß der inneren Spannrollenteile und einen bevorstehenden Ausfall der Spannrolle hin.

Riemenscheibengeräusch

Ein schleifendes Geräusch kann auch durch beschädigte Lager in einer Riemenscheibenbaugruppe entstehen. Beschädigte Lager werden häufig an schleifenden Geräuschen erkannt, die mit steigender Motordrehzahl zunehmen. Zur Ortung des Geräusches: Schalten Sie den Motor aus, nehmen Sie den Riemen ab und bewegen Sie alle Riemenscheiben von Hand, um festzustellen, ob sich eine schwer drehen lässt oder dabei rattert.